Feier im Landratsamt zeigt, wie sich die Kreisverkehrswacht seit 50 Jahren für einen geordneten Straßenverkehr stark macht.
Am 26. September 2003 trafen sich im Landratsamt in Erbach rund 60 Personen, um das 50jährige Jubiläum zu feiern.
Zu Beginn begrüßte der Vorsitzende Dr. Wolfgang Kitz die Gäste und gab einen kurzen Überblick über die Geschichte der Kreisverkehrswacht, die sich unter dem Namen Verkehrswacht Erbach 1953 im Rathaus zu Erbach gegründet hatte.
Danach folgten Grußworte von Landrat Horst Schnur,vom Vorsitzenden der Landesverkehrswacht Heinrich G. Knapp, Polizeioberrat Hable vom Polizeipräsidium Südhessen und von Schulamtsdirektor Karl-Heinz Wesserle vom Staatlichen Schulamt in Heppenheim.
Den Festvortrag mit dem Titel "Freiheit - Verantwortung - Kontrolle. Mobilitätskompetenzen für die Zukunft" hielt danach Prof. Dr. Rolf Siller von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von einer Schülergruppe der Schule am Drachenfeld in erbach unter der Leitung von Frau Konrad.
(Artikel im Odenwälder Echo vom 27.September 2003)
Wenn Landrat Horst Schnur, Polizei-Oberrat Kurt Hable und Schulamtsdirektor Karl-Heinz Wesserle diese Bedeutung zudem in Ansprachen fassten, dann taten sie das auch aus eigener Anschauung. Denn Schulen, Landkreis und Polizei bilden mit der Verkehrswacht gemeinsam jene Achse, die jenseits hoheitlicher Überwachung und Sanktionierung dem freiwilligen Eigenbeitrag zur Sicherheit auf den Straßen Halt und Antrieb gibt.
Neben der Vermittlung von Wissen und Können bedarf es dazu vor allem der Sensibilisierung für die Bedeutung von gegenseitiger Rücksichtnahme und Partnerschaft im Straßenverkehr. Weil diese Elemente von je her das Credo der Verkehrswacht ausmachen, wirkt ihre Arbeit folgerichtig dort am stärksten, wo es am meisten gebraucht und andererseits am besten zu verankern ist: bei Kindern und Jugendlichen. Die Verkehrserziehung über Projekte in Kindergärten und Schulklassen, vor allem aber über die Jugendverkehrsschule in Stockheim ist die Zugmaschine der rührigen Organisation, auch in der Öffentlichkeit.
Wie der Festvortrag von Wolfgang Kitz aufzeigte, kommt dies nicht von ungefähr. Sind die Kurse und Unterweisungen dieser Bildungsstätte doch inzwischen von 30 000 jungen oder inzwischen auch älteren Odenwäldern durchlaufen worden, die auf diese Weise automatisch Kontakt zur Verkehrswacht bekamen. Weil alle Beteiligten um den Wert dessen wissen, bildet die Verkehrserziehung zugleich ein Paradebeispiel für das Zusammenwirken verschiedener Instanzen: Was die Verkehrswacht mit ihren Mitgliederbeiträgen und Spendenerlösen – seit 1953 insgesamt 800 000 Euro – ermöglicht, setzten Schulen und Kreis logistisch um, auf dass es von der Polizei personell mit Leben gefüllt werden kann. Denn die Polizeidirektion Südhessen stellt mit ihren Beamten Mike Hirsch und Walter Wassipaul die Lehrer der Verkehrsschule.
Das starke Interesse der Gesetzeshüter an der bürgerlichen Unterstützung in Form der Verkehrswacht spiegelt sich aber auch in deren Geschäftsführung, die seit fast zwei Jahrzehnten beim inzwischen ehemaligen Polizeibeamten Hermann Schwalbach liegt.
Gemeinsam mit dem Vorstand entfaltet er im Sinne der Förderung von Verkehrssicherheit durch Aufklärung und Erziehung eine Aktivität, die weit über die Jugendschulung und -sicherung hinausgeht: Fahrtraining oder Sinnesfunkionstests für den Straßenverkehr gehören ebenso zum Repertoire wie etwa Seniorenprogramme.
Bei all dem hat die Verkehrswacht gerade in jüngerer Zeit ihre Fähigkeit zur Reaktion auf aktuelle Trends bewiesen. Beispielhaft dafür stehen Aufklärungsarbeit für Fahrkönnen und Integration von Inlineskatern sowie Kontaktaufnahme zu Motorradfahrern mit dem Ziel, Bewusstsein für Unfallgefahren und Ruhebedürfnis der Anwohner zu wecken.
|