Sicher unterwegs in Hessen - Gemeinsam mobil - partnerschaftlich an's Ziel

Mit Fairness kommen wir alle besser an...

Straßen bieten uns ein buntes Bild. Am Straßenverkehr nehmen viele teil: Fußgänger, Radfahrer, Motorradfahrer, Autofahrer. Sie alle haben unterschiedliche Voraussetzungen, Bedürfnisse, Ziele. Und sie alle sehen die anderen aus einem unterschiedlichen Blickfeld und werden unterschiedlich gesehen.

Damit sie alle unbeschadet an ihr Ziel gelangen können, müssen sie aufeinander Rücksicht nehmen und die Eigenarten der anderen berücksichtigen.

Partnerschaftliches Verhalten ist dabei oberstes Gebot.

...Egoismus

...und das Beharren „auf dem eigenen Recht" hat dabei nicht nur für andere, sondern auch für einen selbst negative Folgen. Ein Autofahrer, der in der Innenstadt auf seinem Vorfahrtsrecht besteht, auch wenn er erkennt, daß der andere ihn vielleicht nicht sieht und deshalb einen Unfall verursachen wird, hat dabei in aller Regel "nur" mit einem zerbeulten Auto und Unannehmlichkeiten zu rechnen.

Wenn aber stärkere und schwächere Verkehrsteilnehmer aufeinander treffen, können die Folgen ungleich schwerwiegender sein.

Dem trägt auch der Gesetzgeber in der Stra8enverkehrsordnung (StVO, §3, Abs. 2a) Rechnung:

"Die Fahrzeugführer müssen sich gegenüber Kindern, Hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, daß eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist."

Aber auch darüber hinaus sollten Autofahrer immer daran denken: Motorradfahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger haben keine Knautschzone. Der Vermeidung eines Unfalls sollte immer Vorrang eingeräumt werden vor dem nicht situationsbezogenen Beharren auf den eigenen Rechten. Partnerschaftliches Verhalten ist gefragt, denn keinem gehört die Straße. Ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger: Alle stehen sie gleichberechtigt nebeneinander, alle kommen sie schneller und sicherer an, wenn sie gegenseitig Fairneß und Rücksicht bewahren.

Gedankenlosigkeit ist gefährlich

Aber es muß nicht immer Sturheit sein, wenn kritische Situationen entstehen, die mit mehr Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme vermieden werden können.

Wir alle kennen diese Situationen, sind selbst schon einmal hineingeraten:

  • als Fahrer, die beim Abbiegen nicht merken, daß Fußgänger "Grün" haben,
  • als Fußgänger, die auf dem Radfahrweg oder bei Rot über die Straße gehen und Kindern damit ein schlechtes Beispiel geben,
  • als Auto- und Zweiradfahrer, die Kinder auf der Straße sehen, ohne "Vorsicht" zu denken,
  • als ungeduldige Drängler, wenn alte Menschen langsam die Straße überqueren,
  • als Radfahrer, die querende Fußgänger anrempeln,
  • als Autofahrer, die ununterbrochen auf der überholspur kleben.

Wir alle können solche Situationen aber auch leicht vermeiden – indem wir uns in die Lage des anderen versetzen, uns vorausschauend und umsichtig verhalten.

Und seien wir einmal ehrlich:

Haben wir z.B. als Fußgänger nicht schon einmal über rüpelhaftes Verhalten von Autofahrern geschimpft, um einige Zeit später als Autofahrer selbst so zu fahren? Die meisten von uns spielen im Verkehr verschiedene Rollen, als Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger.

Es sollte uns daher nicht schwerfallen, uns in die Lage des anderen zu versetzen.

Jung und Alt im Straßenverkehr

Rücksicht nehmen müssen auch jüngere Verkehrsteilnehmer auf ältere, die nicht mehr so schnell zu Fuß sind oder länger brauchen, bis sie ihr Auto in eine Parklücke rangiert haben. Wir alle dürfen heute mit einem längeren Leben rechnen, als dies noch vor einigen Generationen der Fall war. Und die meisten von uns planen, auch im Alter mobil zu sein.

Aber wir müssen damit rechnen, daß Reaktionsfähigkeit, Seh- und Hörvermögen und Beweglichkeit nachlassen. Deshalb sollten Jüngere mehr Verständnis für die älteren Verkehrsteilnehmer haben und ihnen auch einmal dort Vorrang gewähren, wo eigentlich sie "die Rechte" haben.

Partnerschaft aller Verkehrsteilnehmer

Besonders deutlich werden die Unterschiede im Straßenverkehr, wenn wir uns die verschiedenen Verkehrsmittel ansehen. Besonders wichtig sind daher auch Rücksichtnahme und gegenseitige Fairneß. Gerade die motorisierten Verkehrsteilnehmer neigen dazu, die naturgemäß langsameren Fußgänger und Radfahrer als Störfaktor zu sehen.

Machen Sie doch einmal die Probe auf s Exempel: Versuchen Sie einmal ganz bewußt z.B., wenn Sie im Auto sitzen, ihre Rolle zu tauschen und sich zu überlegen, wie es wäre, auf dieser stark befahrenen Straße als Radfahrer unterwegs zu sein. überlegen Sie sich, wie es wäre, wenn Sie jetzt von einem Auto gedrängelt und knapp überholt werden würden.

Machen Sie es sich als Kraftfahrer bewußt: Fußgänger und Zweiradfahrer haben keine Knautschzone. Deswegen sollten erst recht Kraftfahrer im Zweifelsfalle - und bevor es zum Unfall kommt – auf ihre Rechte verzichten und den Schwächeren Vorrang einräumen.

Aber auch Radfahrer und Fußgänger müssen aufeinander Rücksicht nehmen. Radfahren in Fußgängerzonen ist, wo durch Zusatzschilder freigegeben, nur im Schrittempo erlaubt, ein Privileg des umweltfreundlichen Radverkehrs, das vernünftiges Verhalten der Radfahrer voraussetzt. Dabei ist weniger wichtig, ob Sie mit 4 oder 8 km/h fahren, sondern daß Sie auch bei plötzlichen Richtungsänderungen von Fußgängern jederzeit anhalten können.

Gemeinsam mobil partnerschaftlich ans Ziel

Wir haben Ihnen hier nur einige Beispiele vorgestellt, wie gegenseitige Rücksichtnahme und Fairneß den Verkehr sicherer und letztendlich auch flüssiger machen.

Tragen Sie selbst mit dazu bei, indem Sie vorausschauend am Verkehr teilnehmen und sich immer verdeutlichen, daß andere genauso wie Sie selber Fehler machen und unachtsam sein können. Verzichten Sie im Zweifelsfall auf Ihre Vorrechte - die anderen werden es Ihnen danken, und auch Sie kommen schneller und sicherer an Ihr Ziel.

Geben Sie anderen ein Vorbild: Fangen Sie damit an, Rücksicht auf andere zu nehmen!


Quelle:
Nach einem Faltblatt der Aktion "Sicher unterwegs in Hessen", herausgegeben von ....Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Technologie und Europaangelegenheiten.
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