Kinder sind anders

Kinder sehen, hören, denken und reagieren anders als Erwachsene. Sie erlernen erst nach und nach die Fertigkeiten, die für die Großen selbstverständlich sind. Autofahrer und Eltern müssen sich dessen bewusst sein, um das Verkehrserhalten der Kinder in jeder Situation einzuschätzen und richtig darauf zu reagieren. Frühestens ab einem Alter von acht Jahren sind Kinder den Anforderungen des Straßenverkehrs "zu Fuß" gewachsen. Als Fahrradfahrer sogar erst mit 14 Jahren. Bei Kindern unter acht Jahren sind das Sehvernnmögen, die Fähigkeit zur Ortung von Geräuschen und die Motorik dagegen noch nicht voll ausgebildet.
1. Kinder sehen anders
  • Kinder können auf Grund ihrer Größe die Straße nicht so überblicken wie erwachsene. Beispielsweise wird ihnen die Sicht von parkenden Autos versperrt.
  • Kinder haben einen wesentlich kleineren Blickwinkel als Erwachsene. Sie haben die Straße nicht komplett "im Blick".
  • Kinder können Entfernungen und Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen. Bis zum sechsten Lebensjahr sind sie nicht in der Lage, die Entfernung und Geschwindigkeit eines nahenden fahrzeugs zu beurteilen. Kleinkinder können ein stehendes nicht von einem fahrenden Fahrzeug unterscheiden.
  • Wenn Kinder über die Straße laufen, blicken sie nur in ihre Laufrichtung. Um beim Überqueren der Straße nach rechts und links schauen zu können, müssen sie erst stehen bleiben.

2. Kinder hören anders

  • Erst mit dem sechsten Lebensjahr ist das Hörvermögen von Kindern voll ausgebildet. Bis dahin fällt es ihnen schwer, Geräusche richtig einzuordnen, wichtige von unwichtigen zu trennen und ihre herkunft zu orten.
  • Die Fülle akustischer und optischer Reize im Straßenverkehr überfordern sie komplett. Sie reagieren "kopflos."
3. Kinder bewegen sich anders
  • Kinder sind oft rennend und hüpfend in Bewegung - auch auf gehwegen und Straßen.
  • Kleinere Kinder sind nicht in der Lage, eine einmal begonnene Handlung abrupt zu unterbrechen. Wenn sie einem Ball hinterherlaufen, können sie im Lauf nicht plötzlich einhalten, wenn der Ball auf die Straße rollt.
4. Kinder denken anders
  • Kinder denken und handeln "ich-bezogen". Sie denken, dass alles, was sie sehen, der Autofahrer auch sieht. Und das, was sie können, muss der Autofahrer bzw. das Auto auch können. Deshalb verstehen sie nicht, dass ein Auto einen bremsweg benötigt, um zum Stehen zu kommen.
  • Kinder können sich nicht auf mehrere Handlungen gleichzeitig konzentrieren.
  • Wenn Tiere, Spiele, andere Kinder oder auch gefühle wie Entäuschung oder Freude die ganze Aufmerksamkeit der Kinder fordern, wird der Straßenverkehr zur Nebensache.
  • Kindern fehlt ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein. Sie können nicht vorausschauend handeln.
(Quelle:Deutsche Verkehrswacht - Gelassen läuft's Thema 2: Kinder sind anders)
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