--- Sicher unterwegs in Hessen - Kinder im Vorschulalter ---

Unsere "Allerkleinsten"... ...mit dem Kinderwagen auszufahren, gehört für die Eltern zu den angenehmen Pflichten. Gut für die, die in ländlichen Gebieten leben oder nahe bei Parks oder ruhige Wohnstraßen haben.
Schlechter geht es denen, die an verkehrssicheren Straßen wohnen und die Kleionen den Abgasen und dem Lärm des Verkehrs aussetzen. Vermeiden Sie, wo immer es geht, solche Straßen und suchen Sie bewußt Wege und Zeiten, in denen die Verkehrsbelastung möglichst gering ist.

...an der Hand
Lassen Sie das Kind, auch wenn Sie es an der Hand haben, an der Haus- und Zaunseite, also nicht an der Straßenseite laufen.
überlegen Sie vorher, wo Sie die hand auch mal loslassen können, denn dann werden Richtung und Tempo unberechenbar. Kinder reagieren sopntan und lassen sich leicht ablenken, wenn sie andere Kinder oder Tiere sehen. Oft sieht man Mütter und Väter, die ihr Kind nur noch mit eiligen Schritten vor Gefahren retten können.

Unsere Kleinen

...mit uns auf dem Fahrrad
Das macht Spaß, wenn es ins Grüne geht. Zuweilen aber ist das Fahrrad auch Transportmittel - beim Einkaufen, auf dem Weg zum Kindergarten und sonstwohin.
Kinder bis zu sieben Jahren dürfen nur auf besonders konstruierten Kindersitzen (DIN-Norm) mitgenommen werden. Diese Kindersitze geben Halt, schützen Beine und Füße vor den Speichen. Achten Sie beim Kauf auf Prüfzeichen.
Natürlich gehört ein geprüfter Fahrradhelm dazu, und auch Sie sollten einen Fahrradhelm tragen. Kinder lernen und verstehen durch Vorbilder. Und Sie sind ihr Vorbild.

...hinter uns im Fahrradanhänger
Für die einen ist ein Kinderanhänger, der grundsätzlich zulässig ist, eine Möglichkeit, gleich 2 Kinder zu transportieren.
Andere haben Bedenken. Zum Beispiel in verkehrssicheren Straßen mit Auspuffrohren und Stoßstangen in Kinderkopfhöhe, Straßenbahnschienen und Bordsteinen. Ob Sie sich dafür oder dagegen entscheiden, hier muß der Wohnort oder die Umgebung ein gewichtiges Argument sein.

Unsere Kinder

...mit den ersten Spielfahrzeugen.
Egal ob Bobbycar, Dreirad, Kettcar oder Roller, suchen Sie das geeignete nicht nur mit den Augen aus. Fühlen Sie alle Kanten und Ecken ab, ob Verletzungsgefahr besteht.
Das Prüfzeichen ist ein positives Zeichen.
Bedenken Sie daß Spielfahrzeuge Spielraum brauchen, wenn es dem Kind Spaß machen soll. Diese Bewegungsräume müssen aber "Schonräume" sein. Also nicht da, wo Fahrzeugverkehr ist.
Der Gehweg vor dem Haus ist oft nicht der geeignete Raum; die meisten Unfälle mit Kindern passieren ganz in der Nähe der Wohnung.
Legen Sie gemeinsam mit dem Kind den "Spielraum" fest und erweitern Sie verantwortungsbewußt den Spielbereich mit zunehmender Selbständigkeit des Kindes.

...im Auto:
Seit 1.4.1993 müssen Kinder im Auto gesichert sein. Die Vorschrift verlangt, daß Kinder bis zu 12 Jahren, und kleiner als 150 cm, im Auto nur mitgenommen werden dürfen, wenn Rückhaltesysteme für Kinder verwendet werden.
Informieren Sie sich über die für Ihr Kind geeignete Rückhalteeinrichtung und prüfen Sie, ob der Kindersitz zulässig ist. Das orangefarbene E 1-Schild muß am Sitz angebracht sein.
Noch ein Tip: Nehmen Sie das Kind mit beim Kauf - zum Probesitzen - damit der Sitz auch paßt. So wird ihn das Kind lieber nenutzen wollen.

...in Bus und Bahn
Wählen Sie - wenn möglich - Sitze entgegen der Fahrtrichtung. So sind Sie und die Kinder bei stärkerem Bremsen besser geschützt. Wenn Sie feststellen müssen, lassen Sie die Kinder nicht vor Ihnen in Fahrtrichtung stehen, sondern hinter Ihnen. Die Kinder können sich dann an Ihnen festhalten.

Was können Erwachsene tun?

Erwachsene können viel tun, um die gefahren für die Kinder im Straßenverkehr zu mindern. Wichtig ist die Rücksichtnahme auf völlig andere Verhaltensweisen von Kindern.
Die Gründe dafür liegen in der Entwicklung der Kinder. Ihr Blickfeld ist um ein Drittel kleiner als bei Erwachsenen. Weil Kinder klein sind, haben sie geringeren überblick als Erwachsene. Kinder hören zwar gut, können aber die Herkunft eines Geräusches oft nur schwer bestimmen. Sie haben noch kein Gefahrenbewußtsein und können Geschwindigkeit und Entfernung nicht einschätzen.
Durch Ihr gutes Vorbild helfen Sie den Kindern, sich vor Gefahren zu schützen.
Niemals bei "Rot" über die Straße, immer "Halt" am Bordstein, zwischen parkenden Autos nochmals an der "Sichtlinie" stehenbleiben, am Zebrastreifen erst deutlich in beide Richtungen schauen. Gurten Sie sich selbst im Auto immer an. Zeigen Sie sich partnerschaftlich mit andern Verkehrsteilnehmern.

  1. Noch einmal: Kinder brauchen unsere Rücksicht, denn sie verhalten sich unberechenbar.
  2. Seien Sie immer Vorbild, den eigenen wie auch anderen Kindern gegenüber.
  3. Verhalten Sie sich als Autofahrer, aber auch mit dem Rad oder als Fußgänger immer aufmerksam und defensiv.
  4. Lassen Sie Ihr Kind nur in einem festgelegten, gesicherten Bereich spielen.
  5. üben Sie mit dem Kind von klein auf richtiges Verhalten im Straßenverkehr, das kann auch spielerisch geschehen.
  6. Achten Sie darauf, immer in kleinen Schritten zu üben und Ihr Kind nicht zu überfordern.
  7. Lassen Sie Ihr Kind nicht zu früh im Straßenverkehr allein, wie sicher es auch schon zu sein scheint.
  8. Zögern Sie das Radfahren so lange wie möglich hinaus. Wenn Sie Ihr Kind radfahren lassen, dann vorerst nicht in der Nähe des motorisierten Verkehrs.
  9. Gewöhnen Sie Ihr Kind an den Fahrradhelm schon dann, wenn Sie es auf Ihrem Fahrrad mitnehmen.
  10. Sichern Sie Ihr Kind im Auto immer mit dem passenden Rückhaltesystem.

Quelle:
Nach einem Faltblatt der Aktion "Sicher unterwegs in Hessen", herausgegeben von der Landesverkehrswacht Hessen e.V..
An der Aktion beteiligen sich:

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