--- Fragen zum Kindersitz ---

Frage Antwort
Mein Kind ist 10 Jahre alt. Warum kann ich ihn nicht weiterhin auf dem Rücksitz mit dem Erwachsenengurt anschnallen?

Sicherheitsgurte sind für Erwachsene konzipiert, bei Kindern verläuft der Gurt deshalb zu nah am Hals und zu hoch über dem Bauch. Sitzt das harte Gurtschloss auf dem Beckenknochen, oder der Beckengurt im Bauchbereich, gibt es bei einem Unfall böse Verletzungen. Die Gefahr, dass Ihr Kind beim Aufprall durch einen falsch sitzenden Gurt verletzt wird oder unten durchrutscht, ist zu groß.

Wie viele Sitze muss ich mir zulegen, um unser Kind bis 12 Jahre entsprechend zu sichern?

Man muss mit drei Sitzen pro Kind rechnen. Das sollte Ihnen die Sicherheit Ihres Kindes Wert sein. Die Kosten für Kleidung liegen da wesentlich höher. Manche Sitze können "mitwachsen", zum beispiel Sitzkissen, die abmontierbare Erhöhungsringe besitzen. Autohersteller haben bereits reagiert und bieten Rückhaltesysteme zum Mieten/Leasen an. Damit kann man beispielsweise die Zeit bis zum nächstgrößeren Kindersitz gut überbrücken. Auch Tauschbörsen schonen den Geldbeutel, allerdings darauf achten, dass der Sitz technisch überprüft würde.

Können wir denn überhaupt noch Fahrgemeinschaften bilden, wenn zur Fahrt zum Verein jedes Kind einen eigenen Sitz haben muss?

Es ist vielleicht unbequem, wenn die Sitze vor jeder Fahrt neu befestigt werden müssen, aber Sicherheit geht vor. Sie sind in diesem Fall nicht nur für Ihr eigenes, sondern auch für Ihnen anvertraute Kinder verantwortlich. Ein sitz mit der Kategorie "unversal" ist für alle gängigen Pkw-Typen geeignet. Manche Vereine haben auch schon reagiert und haben Leihsitze parat.

Muss ich Strafe zahlen, wenn ich bei kurzen Strecken den Drei-Punkt-Gurt angepasst habe? Wenn ich den Schultergurt unter den Armen meines Kindes durchziehe, kann sie doch am Hals gar nicht verletzt werden?

Das ist eindeutig verboten. Zudem: Bei einer Aufprallgeschwindigkeit schon unter 50 km/h würden Sie schwerste innere Verletzungen Ihres Kindes riskieren.

Unser Auto ist zu eng und zu klein, um die vielen Kindersitze ordentlich unterzubringen. was sollen kinderreiche Familien tun?

Natürlich strapaziert die Anschaffung einer familiengerechten Großraumlimousine den haushaltsetat gewaltig. Es ist aber wichtig, bei der Auswahl eines Fahrzeuges darauf achten, dass alle Familienmitglieder einen sicheren Sitz haben. Per Gesetz dürfte ein Kind, wenn alle anderen Plätze besetzt sind, ungesichert mitgenommen werden. Allerdings solltenb Sie sich fragen, ob Sie eines der Kinder diesem Risiko aussetzen wollen.

Wie viele Kinder können in einem Pkw denn transportiert werden?

Soviele, wie Plätze im Pkw zugelassen sind. In aller Regel finden vier Kinder gleichzeitig Platz: ein Kind im entsprechenden Rückhaltesystem auf dem Beifahrersitz und höchstens drei Kinder auf der Rückbank. Bei dieser Besetzung muss darauf geachtet werden, dass auch für den hinteren mittleren Sitzplatz ein Rückhaltesystem zur verfügung steht, das mit dem beckengurt befestigt werden kann. Diese gibt es für die Gruppe 0, I und II. Fahren nur Kinder über sechs Jahre mit, sollte das größte Kind hinten in der Mitte sitzen.


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