--- Älter, klüger, besser? ---


Tips für ältere Verkehrsteilnehmer

Zu allererst:
Man ist so jung, wie man sich fühlt!

Willkommen bei "Sicher unterwegs in Hessen!"
Heute geht es um Ihr Thema: Um Tips für ältere Verkehrsteilnehmer.

Wir haben eine ganze Menge für Sie zusammengetragen. Sicherlich ist auch für Sie etwas Interessantes und Neues dabei.
Wir würden es uns auf jeden Fall wünschen. Denn uns geht es ja darum, Ihnen die Teilnahme am ständig wachsenden Straßenverkehr zu erleichtern!

Und Sie wissen ja: Man lernt nie aus!

Was Sie in Ihrem Alter über
Verkehrstüchtigkeit wissen sollten:

Es ist bekannt, daß in der Phase des Älterwerdens beim Menschen Veränderungen eintreten, die auch seine Fahrtüchtigkeit berühren. Hier haben wir eine Anzahl der Möglichkeiten aufgeführt. Machen Sie doch einmal einen Test, ob Sie bei einem der Felder ein Kreuzchen machen müßten:

r Es fällt immer schwerer, mehrere Dinge (wie sehen, hören, lenken, bremsen oder gasgeben) gleichzeitig zu tun.
r Abstände sind nicht mehr so präzise einzuschätzen.
r Oft wird auch das schnelle Kopfdrehen zum Umsehen schwerer.
r Kreislaufprobleme, Schlaflosigkeit oder Medikamente, die man einnehmen muß, stören manchmal die Konzentrationsfähigkeit.
r Das Gehör oder die Sehkraft haben schon ein wenig nachgelassen.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, daß ältere Fahrer/innen zum Ablesen der Zahlen auf dem Armaturenbrett bis zu sechsmal so viel Zeit brauchen wie jüngere.

Dies gilt auch für Personen, die - wie vielleicht auch Sie - stolz auf 30, 40 oder gar 50 Jahre vielfach unfallfreie Fahrpraxis zurückblicken können.

Aber was nützen Ihnen statistische Zahlen, wenn es um Ihre persönliche Fahrtüchtigkeit geht?

Wir denken: Ob mit 18 oder 80 Jahren - am Straßenverkehr teilnehmen heißt immer "Verantwortung übernehmen". Für sich selbst und für die anderen. Und oft sind es nur kleine Tips und entsprechende Empfehlungen (z.B. technische Hilfsmöglichkeiten), die helfen können, dieser Verantwortung auch im Alter noch gut gerecht zu werden - und auch Ihre Fahrtüchtigkeit so lange wie möglich zu erhalten!Bremsen

Ist Ihre Sehkraft, Ihr Gehör noch in Ordnung?
Ein Seh- und Hörtest wird von verschiedenen Institutionen immer wieder kostenlos angeboten. Nutzen Sie doch das nächste Mal die Gelegenheit, sich selbst "Sicherheit zu verschaffen!"

Fit sein und fit bleiben!

Ältere Kraftfahrer beherrschen eines wesentlich besser als die meisten jungen: Die vorausschauende Verkehrsteilnahme.
Gerade die jahrzehntelange Erfahrung, auf die Sie zurückblicken, macht sie so vorausschauend.
Auch hier zeigt ein Blick auf die Statistik: Je älter der Fahrer, desto geringer die Unfallrate beim Unfalltypus "nicht angepaßte Geschwindigkeit".
Dasselbe gilt übrigens auch für das "Fahren unter Alkoholeinfluß".
Dagegen gibt es Unfallkategorien, bei denen Ältere nicht so gut abschneiden. Offenbar wird es im zunehmenden Alter schwieriger, komplexe Situationen, in denen man in verschiedene Richtungen blicken muß, zu beherrschen:
"Vorfahrt, Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Ausfahren."
Übrigens: In einigen Ländern müssen Führerscheininhaber ihre Fahrerlaubnis regelmäßig erneuern lassen. Was würden Sie wohl von einer gesetzlichen Regelung halten?
Testen Sie mal wieder Ihre Kenntnisse der Verkehrsregeln - mal ehrlich: Haben Sie auch die neueren alle im Kopf?

Ein kleiner Tip:
Die Deutsche Verkehrswacht und der ADAC bieten speziell für ältere Verkehrsteilnehmer kostenlos folgende Kurse an:

  • "Ältere Menschen als Fußgänger im Verkehr"
  • "Fahren in Bussen und Bahnen"
  • Ältere aktive Kraftfahrer"

Mehr darüber erfahren Sie in deren Geschäftsstellen.

Unterwegs mit dem Rad.

Haben Sie sich auch schon mit dem Gedanken getragen, mal wieder aufs Fahrrad (um-) zu steigen?
Dann vergessen Sie bitte nicht - ob altes oder neues Fahrrad: Das Fahrrad muß in der Größe sowie in der Sattel- und Lenkerhöhe "zu Ihnen passen". Bremsen und Beleuchtung müssen in Ordnung sein! Wer lange kein Rad gefahren ist, hat es zwar sicherlich nicht ganz verlernt. Auf jeden Fall sollte man das Radfahren ganz bewußt wieder üben! Suchen Sie sich vor der ersten "Ausfahrt" einen verkehrsfreien Raum wie einen großen Parkplatz oder einen Feldweg, um in Übung zu kommen! Fahren Sie "draußen" nur, wenn Sie sich wieder wirklich sicher fühlen. Wer sicherheitsbewußt Rad fährt, trägt auf jeden Fall einen Helm!
Grundsätzlich gilt: Fahren Sie bitte mit dem Rad so wie Sie Auto fahren. defensiv und vorausschauend - denken Sie für die anderen Verkehrsteilnehmer mit (es könnten jüngere dabei sein).
Denn Sie wissen ja: Fahrräder haben (immer noch) keine Knautschzone!

Unser Tip:
Fahren Sie nur dann, wenn Sie sich körperlich fit und wohl fühlen!
Planen Sie Ihre Fahrten gut und denken Sie auch daran, öfter mal eine Pause zu machen.
Achten Sie unbedingt darauf, daß nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihr Fahrrad den Verkehrsregeln entspricht.

Unterwegs in Bus und Taxi - und ganz besonders zu Fuß!

Die vielen Unfallopfer, die der Straßenverkehr gerade unter den Fußgängern fordert, sprechen ihre eigene Sprache.
So ist der Anteil von getöteten oder verletzten Fußgängern in der Altersgruppe der über 75-jährigen mit mehr als 35% überdurchschnittlich hoch.
Hier hilft nur eines: Sorgen Sie selbst für Ihre Verkehrssicherheit bzw. tragen Sie Ihren Teil dazu bei. Auch hier ein paar Tips:

  • Kommen Sie rechtzeitig vor Abfahrt des Busses - dann kommt auch keine Eile auf.
  • Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Taxi den Fahrer nicht beim Fahren stören.
  • Benutzen Sie während der Fahrt in Bus oder Straßenbahn die Haltegriffe.
  • Nicht vergessen: Unmittelbar nach dem Aussteigen gelten wieder alle Vorsichtsmaßregeln zum Verhalten auf der Straße!
  • Tragen Sie durch Mitdenken für andere Verkehrsteilnehmer zu Ihrer eigenen Sicherheit bei!
  • Überqueren Sie die Straße nicht an Stellen, an denen man Sie nicht sehen kann.
  • Bedenken Sie, daß Sie vielleicht etwas länger zum Überqueren von Straßen brauchen.
  • Halten Sie Blickkontakt zu den anderen Verkehrsteilnehmern - gehen Sie erst los, wenn Sie sicher sind, daß der andere Sie gesehen hat und anhält.
  • Achtung: Straßenbahnen haben Vorfahrt! Diese müssen nach der Straßenverkehrsordnung wegen Fußgängern nicht anhalten - auch nicht an Zebrastreifen!
  • Tragen Sie bei Tag und Nacht helle Kleidung - man sieht Sie einfach besser!

Tip:
Verhalten Sie sich immer eindeutig! Und vergessen Sie nie die Regel "Sehen und gesehen werden!"

Älter, klüger, besser?

Aus der Statistik erfahren wir, daß es immer mehr ältere Menschen gibt. bei den über 75-jährigen ist die Zunahme übrigens besonders stark.
Nun könnte man ja wirklich sagen, daß bei so vielen älteren Verkehrsteilnehmern auch viel mehr Erfahrung "unterwegs" ist - und daß es deshalb eigentlich auch weniger Unfälle geben müßte. Zum Teil ist das sogar richtig: Statistisch gesehen nimmt die Unfallbeteiligung eine ganze Weile mit zunehmendem Alter ab.
Allerdings ist das eben "nur" die Statistik. Denn wer annimmt, daß mit dem Alter auch die Verkehrsrisiken abnehmen, oder gar die Verkehrssicherheit zunimmt, geht fehl. Zu groß sind die Gefährdungen, zu sehr hat auch in den letzten Jahrzehnten der Verkehr zugenommen.
"Gelernt ist gelernt!"
So hört man viele dieser älteren Verkehrsteilnehmer sagen. Andere wiederum stellen sich die Frage, ob es nicht irgendwann einmal Zeit wird, das "Steuer abzugeben" und zum "überzeugten" Fußgänger zu werden.

Die beste "Verkehrsregel", die es gibt:

Bewußt "deutlich" fahren und aufeinander achten. das ist sicherlich die einfachste Grundregel.

Denn: Am Straßenverkehr teilnehmen heißt immer Verantwortung tragen. Für sich selbst und für andere. Durch Ihr bewußtes Verhalten geben Sie nicht zuletzt auch Jüngeren - zum Beispiel Ihren Enkelkindern - ein gutes Vorbild.

Planen Sie Ihre Fahrten bewußt. Genießen Sie die Ruhe, manch Jüngerer wird Sie darum beneiden!

Quelle:
Nach einem Faltblatt der Aktion "Sicher unterwegs in Hessen", herausgegeben von ....
An der Aktion beteiligen sich:

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