Die unterschätzte Gefahr. Immer mehr Fahrer setzen sich berauscht ans Steuer. Liebe Verkehrsteilnehmer, Drogen- und Medikamentenkonsum bedrohen unsere Verkehrssicherheit. Nicht nur vom Alkohol gehen Gefahren für den Straßenverkehr aus. Drogen und Medikamente "berauschen" und schränken die Fahrtüchtigkeit erheblich ein.
Worüber man kaum spricht: Keine Altersgruppe bei den Erwachsenen kann vom Medikamentenmißbrauch als Droge ausgenommen werden. Hinzu kommen unbeachtete Wirkungen von verordneten Medikamenten, die die Sinneswahrnehmung beeinträchtigen. Seriöse Hochrechnungen haben ergeben: Jeder vierte Verkehrsunfall wird durch Nebenwirkungen von Medikamenten beeinflußt. Größtes Drogenproblem im Straßenverkehr ist aber nach wie vor der Alkohol. Jahr für Jahr liegt die Zahl der durch Alkoholeinfluß getöteten und schwerverletzten Personen im Straßenverkehr in der Größenordnung einer Kleinstadt wie Alsfeld, Bad Wildungen oder Gelnhausen.
Drogen: Nur Verzicht schafft Sicherheit. Neben den "harten Drogen" wie Heroin, Kokain, LSD usw. haben vor allem die "weichen Drogen" wie Haschisch (Canabis) und Marihuana bei der Drogenproblematik im Straßenverkehr Bedeutung. Schätzungsweise 2 Millionen Deutsche konsumieren diese weichen Drogen regelmäßig. Den Hauptteil stellen die 18- bis 25-jährigen: Diese sind auch bei Drogenunfällen mit Todesfolge am häufigsten beteiligt. Meist genauso jung sind ihre unschuldigen Opfer. Typisch für Drogenkonsumenten ist die Tendenz zur Bagatellisierung von Abhängigkeit und Kontrollproblemen. Dealer nähren die Illusion, "alles im Griff" behalten zu können. Anders als bei Alkohol läßt sich jedoch die Wirkung einer Drogendosis nicht im voraus abschätzen. Ebenso wenig können Konsumenten eindeutig feststellen, wann sie wieder "nüchtern" und fahrtüchtig sind - und ob sie es bleiben. Zwar steht der Rausch in engem zeitlichen Zusammenhang mit dem Konsum. Aber sogar noch sehr viel später können sich wahrnehmungsverändernde Entzugserscheinungen einstellen. Ob, wann und welche Nachwirkung auftritt, ist nicht vorauszusehen. Deshalb gibt es nur die Null-Lösung: Keine Drogen im Straßenverkehr. Übrigens. In den letzten Jahren wurden die Nachweismöglichkeiten von Drogenkonsum erheblich verbessert. Damit einhergehend hat sich das Problembewußtsein bei Polizei und Staatsanwaltschaft verstärkt. Der Verdacht auf Drogenkonsum wird zunehmend beim Unfallgeschehen mit in Erwägung gezogen.
Medikamente: Risiko mit und ohne Rezept Viele der gängigen Medikamente beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit. Vor allem ist zu beachten: Selbst die ärztliche Verordnung befreit nicht von der Eigenverantwortung im Umgang mit dem medikament.
Das Lesen und Beherzigen der Beipackzettel ist deshalb von größter Wichtigkeit. Im Zweifel sollte immer der Arzt oder Apotheker befragt werden. Bei den unten aufgeführten Arzneimittelgruppen müssen Sie besonders sensibel sein.Auch die Zahl der Medikamenten-Abhängigen nimmt seit Jahren zu, insbesondere durch Mißbrauch rezeptfreier Mittel. Und der Schwarzmarkt für "selbstverordnete" starke Aufputsch- und Beruhigungsmittel ist groß. In den Auswirkungen gelten die gleichen Zusammenhänge wie beim Drogenkonsum: Die Unberechenbarkeit zwingt zur Null-Lösung. Alkohol: Auch legale Drogen sind gefährlich. Alkoholunfälle sind überdurchschnittlich schwere Unfälle. Im Vergleich zu Verkehrsunfällen mit anderen Ursachen fordern sie anderthalbmal so viele Todesopfer. Auch wenn nicht jede Alkoholfahrt aufgedeckt wird, ist Alkohol am Steuer der häufigste Anlaß für den Führerscheinentzug - in ca. 90 von 100 Fällen. 1996 waren das 146.000 Fälle. Fahren unter Alkohol ist erschreckend weit verbreitet. Ein Großteil dieser Fahrten entfällt auf Fahrer, die regelmäßig viel trinken und gleichzeitig häufig fahren. Wer durch Alkohol am Steuer auffällig wird, zählt in der Regel zu den typischen Trunkenheitsfahrern. Autofahren unter Alkoholeinfluß gilt weithin immer noch als "Kavaliersdelikt": Bei denen, die sich alkoholisiert ans Steuer setzen und bei vielen, die solches Fehlverhalten zulassen. Hier wird ein Verhalten geduldet, das Leib und Leben anderer Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringt: Keine Toleranz sondern Gleichgültigkeit, die tödlich sein kann. Fahrten nach Alkoholkonsum werden häufig mit dem Recht auf freie Persönlichkeits-Entfaltung gerechtfewrtigt. Es steht zwar jedem frei, Alkohol zu konsumieren. Aber diese Freiheit hat dort ihre Grenzen, wo andere dadurch gefährdet werden. Das recht aller auf Leben, körperliche Unversehrtheit und Verkehrssicherheit hat absolut Vorrang! Schon 0,3 Promille Alkohol im Blut haben Einfluß auf die Sinneswahrnehmungen. Deshalb ein guter Rat: Mit 0,0 Promille liegt jeder auf der sicheren Seite. Vorsicht: Die Mischung macht’s noch schlimmer! Beim Drogenkonsum bleibt es selten bei nur einer Substanz. Konsummuster, die sich durch die Kombination mehrerer Drogen mit- und nacheinander kennzeichnen, herrschen vor. Häufige Begleit- und Verstärkerdroge ist der Alkohol. Gleiche Verhaltensmuster gelten für den Medikamentenmißbrauch; immer dabei: Alkohol als Verstärkerdroge. Auch hier gibt es in allen Fällen nur eine einzige Möglichkeit, Beeinträchtigungen der Verkehrssicherheit zu vermeiden: Finger weg vom Dogenmißbrauch. Selbst beim legalen Gebrauch der Medikamente spielen die Wechselwirkungen zwischen gleichzeitig verordneten Arzneimitteln eine besondere Rolle. Selbst wenn Sie von Ihrem Arzt nicht auf Wechselwirkungen hingewiesen werden, sprechen Sie Ihren Arzt von sich aus an oder lassen Sie sich ggf. durch Ihren Apotheker beraten. Denken Sie daran: Die Verantwortung für Ihre Fahrtüchtigkeit tragen Sie selbst. Und lassen Sie sich schließlich von dem Grundsatz leiten: Die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten und Alkohol ist auszuschließen.
Tatsache ist: Das Risiko trägt jeder selbst. Verordnungen und Rechtsprechung stellen alle Verkehrsteilnehmer in ihre Eigenverantwortung. Jeder hat es selbst in der Hand, ob er mit unangenehmen Folgen für sein eigenes Handeln rechnen muß. Hier einige Beispiele:
Fahren ohne Rausch! Beeinträchtigungen der Verkehrssicherheit durch Drogen, Medikamente oder Alkohol lassen sich nur vermeiden, wenn Sie bedenken:
Persönliche Freiheit hat ihre Grenzen dort, wo Leib und Leben anderer gefährdet werden können. Helfen Sie sich und anderen!
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